Logo des Hauses der FrauenGeschichte
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SommmerAkademie 2020 - Programm

Gelebte Gleichberechtigung: Privilegien und Diskriminierung

Samstag, 20. Juni, 11:30 Uhr – 13:00 Uhr

Webinar

Awareness als feministisches Werkzeug (ausgebucht)

Awarenessarbeit hat zum Ziel, eine Sensibilität und Offenheit für andere Lebensrealitäten und damit verbundene Erfahrungen zu schaffen. Grundvoraussetzung dafür ist, das Erkennen und die Infragestellung der eigenen Stereotype und Vorurteile und die Motivation, diese abzubauen.

Das bedeutet, sexistische Strukturen und Verhaltensweisen zu erkennen, einen Weg zu finden, diese zu benennen und ihnen aktiv entgegenzutreten. Sich diesen diskriminierenden Gesellschaftsstrukturen oder Verhaltensweisen bewusst zu werden, verlangt Reflexionsarbeit und ein kontinuierliches (Dazu-)Lernen. Es braucht Courage und auch Empathie sich mit der eigenen Position in der Gesellschaft und den damit verbundenen Privilegien auseinanderzusetzen und Diskriminierung zu erkennen. Auf die vermeintlichen „Mängel“ wird man in der Regel von anderen hingewiesen. Das heißt, Diskriminierung spürt man, den eigenen Privilegien muss man sich erst gewahr werden.

Neben einem ‚historischen Verweis‘ auf die Methode des Consciousness Raising und einem theoretischen Input zu Intersektionalität (Mehrfachdiskriminierung), wird anhand verschiedener Projekte („Unser Campus“, „Female Festival Task Force“) demonstriert, was Awarenessarbeit für das eigene Leben bedeutet.

Referentin: Laura Chlebos

Die Soziologin, Aktivistin und Bloggerin (Feminismus im Pott) Laura Chlebos arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Marie Jahoda Center for International Gender Studies (MaJaC) an der Ruhr-Universität Bochum. Dort koordiniert sie Unser Campus – eine Kampagne gegen sexualisierte Gewalt an der RUB. In Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum und dem Gleichstellungsbüro der RUB entwickelte sie 2016 die Diversitykampagne "Erkenne die Grenze", die das Ausgehen sicherer machen möchte. Laura Chlebos promoviert im Bereich der Kritischen Männlichkeitsforschung und arbeitet freiberuflich als Speakerin und Workshopleiterin.

Samstag, 20. Juni, 14:30 Uhr – 16:30 Uhr

Online-Vortrag

Jüdisches Frauen-Leben in Berlin vor und nach 1933

Mit anschließender Diskussion

#Halle – Wo stehen wir heute?

Sharon Adler, Herausgeberin und Chefinredakteurin von AVIVA-Berlin, Kulturjournalistin, Fotografin und ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN, wurde 1962 in Berlin-West geboren. Sie ist Angehörige der 2. Generation nach dem Holocaust, aufgewachsen in Berlin, NRW, Holland, und Israel. Ihre 1935 in Berlin geborene Mutter überlebte den Holocaust versteckt bei einer Familie in Holland.

Mit AVIVA-Berlin initiiert Sharon Adler Schreib- und Dialogprojekte wie "Jüdische Frauengeschichte(n) in Berlin – Writing Girls", "Lokale Geschichte_n" für Frauen aus aller Welt, oder "Schalom Aleikum", das jüdische und muslimische Frauen in den Austausch brachte undvernetzte. Aktuell, auch als Reaktion auf das Attentat in Halle zu Yom Kippur, der höchste Feiertag im jüdischen Kalender, hat sie das AVIVA-Interview- + Fotoprojekt "JETZT ERST RECHT! STOP ANTISEMITISMUS" ins Leben gerufen, das die Erfahrungen, Perspektiven und Forderungen jüdischer Menschen zu Antisemitismus in Deutschland abseits der Statistiken sichtbar macht.

In ihrem Vortrag "Jüdisches Frauen-Leben in Berlin vor und nach 1933" wird Sharon Adler vor dem Hintergrund ihrer eigenen biographischen Erfahrungen das Leben und Wirken von drei Jüdinnen exemplarisch vorstellen. In der anschließenden Diskussion "#Halle – Wo stehen wir heute?" freut sie sich auf Austausch und Fragen.

Referentin: Sharon Adler

2000 gründete die ausgebildete Fotografin Sharon Adler das Frauen-Online-Magazin und Informationsportal AVIVA-Berlin, das sich für die Sichtbarmachung von Frauenbiografien, für interkulturelle Verständigung, und gegen Rassismus, Sexismus und Antisemitismus einsetzt. 2012 wurde sie u.a. für die Vernetzung der Frauen-Initiativen Berlins mit dem Berliner Frauenpreis ausgezeichnet.

Sharon Adler gibt Empowerment Workshops für Frauen und ist Referentin bzw. Moderatorin. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN – Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft, unterstützt jüdische/israelische Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen mit Kontakten und Know how.

Mehr Infos: www.aviva-berlin.de, www.pixelmeer.de und www.stiftung-zurueckgeben.de

Moderation: Kira Lizza

Projektleiterin hdfg bundesweit, Haus der FrauenGeschichte (HdFG), Bonn.

Sonntag, 21. Juni, 11:30 Uhr – 13:00 Uhr

Online-Vortrag (Livestream) mit anschließender Diskussion

„Böse Mädchen kommen überall hin“ – Rebellinnen in Geschichte und Populärkultur

Ob Piratinnen, Kriegerinnen oder Frauenrechtlerinnen, die Geschichte weist viele Rebellinnen auf, die sich gegen Widerstände behaupteten und entgegen vorherrschender Rollenbilder ihren eigenen Weg gingen. Auch die Fantasy-Literatur und Popkultur kennen starke, selbstbewusste Frauenfiguren, die teilweise reale historische Vorbilder haben – von Astrid Lindgren, über J.R.R. Tolkien und J.K. Rowling bis zu den Kino-Action-Heldinnen. Der multimedial gestaltete Vortrag erzählt von diesen Rebellinnen, den realen sowie den fiktiven.

Livestream:
https://www.facebook.com/HausderFrauenGeschichteBonn/live
Über den Link kann der Vortrag auch ohne eigenes Facebook-Konto angesehen werden. Die anschließende Diskussion wird nicht übertragen/aufgezeichnet.

Referentin: Isabel Busch, M. A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt hdfg bundesweit, Haus der FrauenGeschichte (HdFG), Bonn.

Moderation: Kira Lizza

Projektleiterin hdfg bundesweit, Haus der FrauenGeschichte (HdFG), Bonn.

Sonntag, 21. Juni, 14:30 Uhr – 17:30 Uhr

Online-Workshop (max. TN-Zahl: 25)

„Zusammen sind wir stärker“ – 1×1 der Verbündetenschaft (ausgebucht)

Das Konzept der Verbündetenschaft (engl. allyship) beschreibt Strategien, wie Menschen mit gewissen Privilegien mit Menschen zusammen kämpfen können, die diese Privilegien nicht haben. In diesem Workshop werden wir folgende Fragen bearbeiten: Was bedeutet Verbündetenschaft? Wo liegen die Ursprungsideen? Wer kann mit wem Verbündet-Sein und warum? Wie kann ich mit meinen Privilegien achtsam umgehen und sie teilen? Wie kann ich mich mit anderen verbünden?

Im Mittelpunkt der Workshops steht die praktische Auseinandersetzung mit den eigenen Privilegien und Diskriminierungserfahren. Dazu bietet der Workshop einen Mix aus Plenum und Kleingruppenarbeit. Eine wichtige Basis ist dabei die Arbeit mit dem Wissen der Teilnehmenden sowie ein fehlerfreundlicher und wertschätzender Umgang miteinander.

Referent_in: Blu Doppe

Blu Doppe arbeitet seit fünf Jahren als Bildungsreferent_in und Antidiskriminierungstrainer_in, oft unter dem Namen queer_topia*. Blu Doppe hat einen Abschluss als Social Justice und Diversity Trainer_in, als Trainer_in für Theater der Unterdrückten und bildet sich regelmäßig weiter zu den Themen sexuelle, amouröse und geschlechtliche Vielfalt, Sexualität und Geschlechterrollen.

Alle Infos zur Teilnahme und Anmeldung finden Sie hier.

Programm zum Download