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WinterAkademie 2021 - Programm

Das Bild der Frau – Ein historisches Narrativ im Patriarchat

Samstag, 30. Januar, 11:30 Uhr – 13:30 Uhr

Lesung & Vortrag

"Freyja" – Amazone des Nordens?

Die nordische Gottheit Freyja steht für Liebe und Fruchtbarkeit, aber auch für Kampf und Macht. Unser Wort „Frau“ leitet sich von ihrem Namen ab. Der zweite Teil der Baumweltensaga stellt die furchtlose und ehrgeizige Freyja in den Mittelpunkt, ihre laut patriarchalem Narrativ „unweiblichen“ Eigenschaften. Im anschließenden Vortrag untersucht die Autorin anhand der mythologischen Figur Freyja Ursprung und Wirkung der patriarchalen Wahrnehmung: Warum werden Frauen Erfolge, Errungenschaften und Können auf bestimmten Gebieten abgesprochen und seit wann? Und welche verheerenden Auswirkungen hatte dies auf das Leben von Generationen von Frauen?

Autorin: Barbara Fischer

Nach dem Studium der Literaturwissenschaft, Ethnologie und Indonesischen Philologie in Köln schrieb Barbara Fischer unter anderem für die Deutsche Welle historische Feature. Seit 20 Jahren veröffentlicht sie immer wieder Texte und Gedichte in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ihr jüngstes Werk ist die Baumweltensaga, deren beiden Teile „Lilith“ und „Freyja“ 2019 und 2020 erschienen. Die intellektuelle Lilith und kämpferische Freyja sind erst der Anfang – im März 2021 erscheint der dritte Teil der Baumweltensaga „Frigg“, ein vierter Teil ist in Arbeit. Barbara Fischer wurde früh von russischen Märchen und den Pariser Surrealist*innen beeinflusst. Ihr Werk der Baumweltensaga ist die Antwort auf Fragen, die sie sich schon immer stellte: Wo sind die starken Frauen im Spiegel der Gesellschafts- und Kulturgeschichte?

Samstag, 30. Januar, 15:00 Uhr – 18:00 Uhr

Workshop (max. 10 TN), FLINT* only

Feministische Körperkartografie – Räume und Geschlechtlichkeit

Welche Auswirkungen haben die Räume und Orte auf uns, in denen wir uns bewegen? Wo und auf welche Art werden wir mit unserem Geschlecht und unserer Sexualität konfrontiert? Die Methode der feministischen Körperkartografie ermöglicht, neu über Erfahrungen mit dem eigenen Körper, Geschlecht und Sexualität nachzudenken. Ausgehend von einer persönlichen Auseinandersetzung geht es darum, zu entdecken, wie gesellschaftliche Normen und Strukturen unsere Körper formen. Was wirkt unterdrückend auf uns, wo unterdrücken wir selbst? Wo entspringen unsere Wut und Widerständigkeit? Was macht uns stark und sicher?

Referentin: Mirjana Jandik

Mirjana Jandik ist Teil des Bonner Kollektivs feminar, das Stadt aus feministischer Perspektive denkt, hinterfragt und verändern möchte. Sie ist MA-Studentin der Kulturanthropologie mit Regionalschwerpunkt Lateinamerika und arbeitet inhaltlich zu feministischem digitalem Aktivismus, zu Queerness in Bonn sowie zu Körper und Performativität. Die Methode der feministischen Körperkartografie lernte sie beim lateinamerikanischen Kollektiv Miradas Críticas del Territorio desde el Feminismo kennen und hat seitdem mehrere Workshops besucht und geleitet.

Sonntag, 31. Januar, 11:30 Uhr – 14:30 Uhr

Workshop (max. 10 TN)

Feministische Körperkartografie – Klima, Umwelt, Körper

Von indigenen und dekolonialen Feministinnen wissen wir: Klimawandel und Umweltzerstörung sind globale Probleme, aber sie treffen nicht alle gleich. Jahrhundertealte Verhältnisse von Patriarchat und Kolonialismus bedingen, dass Frauen aus dem Globalen Süden oft am meisten von den Folgen betroffen sind. Feministische Körperkartografie ist hier ein Werkzeug, um über unterschiedliche Betroffenheiten zu reflektieren und zu fragen, wie internationale Solidarität und gemeinsame Kämpfe trotzdem möglich sind.

Referentin: Mirjana Jandik

Mirjana Jandik ist Teil des Bonner Kollektivs feminar, das Stadt aus feministischer Perspektive denkt, hinterfragt und verändern möchte. Sie ist MA-Studentin der Kulturanthropologie mit Regionalschwerpunkt Lateinamerika und arbeitet inhaltlich zu feministischem digitalem Aktivismus, zu Queerness in Bonn sowie zu Körper und Performativität. Die Methode der feministischen Körperkartografie lernte sie beim lateinamerikanischen Kollektiv Miradas Críticas del Territorio desde el Feminismo kennen und hat seitdem mehrere Workshops besucht und geleitet.

Sonntag, 31. Januar, 15:00 Uhr – 16:30 Uhr

Vortrag & Diskussion

Reformation als Frauensache

Im 16. Jahrhundert gab es – nicht nur – in Deutschland ein Klima der Kirchenreform. Frauen lesen die Bibel, Nonnen verlassen ihre Klöster, Regentinnen lassen neue Kirchenordnungen verfassen, mutige Frauen publizieren in reformatorischem Geist, träumen sich auf Kanzeln und Katheder, diskutieren in Bibelkreisen, sind als Pädagoginnen tätig und als Visionärinnen der Täuferbewegung unterwegs. Sie alle unterstützen die Reformationsbewegung mit Fleiß und mutigen eigenen Lebensentscheidungen. Oder sie gehen ganz eigene reformatorische Wege, bleiben im System, finden darin zu einer vertieften Spiritualität und werden Kirchenlehrerinnen. Im öffentlichen Bewusstsein, in der Kirchengeschichtsschreibung sind sie kaum präsent. Da fällt vor allem ein Name: Martin Luther. Reformation war aber nicht das Werk eines einzelnen Helden, sondern eine Bewegung, an die vor allem Frauen große Hoffnungen knüpften. Wir beleuchten ihre Hoffnungen und Verdienste – auch für die feministische Theologie der Gegenwart.

Referentin: Dagmar Gruß

Dagmar Gruß ist seit 2004 Pfarrerin in der Ev. Johanniskirchengemeinde in Bonn-Duisdorf und Synodalbeauftragte für Frauenfragen im Ev. Kirchenkreis Bonn. Nach dem Theologiestudium war sie Pastorin im Sonderdienst bei der Vereinigung evangelischer berufstätiger Frauen, baute gleichzeitig das Frauenreferat in Wuppertal-Elberfeld auf und absolvierte die Ausbildung ‚Feministische Liturgie‘. 2001–2004 arbeitete sie für drei Essener Kirchenkreise als Pfarrerin für Frauenarbeit. Die feministische Theologin engagiert sich in verschiedenen Projekten für die Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche.

Alle Infos zur Teilnahme und Anmeldung finden Sie hier.