Workshop mit Schüler:innen in Frankreich
Am 27. März 2023 ist unser Team vom EU-Projekt Weiblicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus für zwei Tage ins französische Albert gereist, um die Schüler:innen des Gymnasiums Lamarck kennenzulernen, die am Projekt mitwirken. Das erste Treffen also zwischen den französischen Schüler:innen und dem HdFG-Team: ein wichtiger Meilenstein im Projekt! Es ermöglichte uns das gegenseitige Kennenlernen samt Alltag in der französischen Schule mit Stundenplan und Schulkantine. Wir haben uns über die Struktur der Region Picardie sowie ihre Geschichte und Traditionen ausgetauscht, aber auch über Chancen und Herausforderungen eines binationalen, interinstitutionellen Projekts.
Die 13 neugierigen und engagierten Schüler:innen des Gymnasiums Lamarck in Albert kommen aus vier verschiedenen Jahrgängen und sind 14 bis 17 Jahre alt. Drei von ihnen haben jeden Mittwoch den Weg vom Collège zum Gymnasium auf sich genommen, um an den vorbereitenden Treffen teilzunehmen. Alle Teilnehmer:innen lernen Deutsch als zweite Fremdsprache und wollen die Sprache nun auch in einem anderen Rahmen als im Klassenzimmer einsetzen.
Als Vorbereitung haben sie mit ihrer Deutschlehrerin Anne Cazzulino Videos gedreht, in denen sie sich selbst, die Schule und die Stadt Albert vorgestellt haben. Außerdem haben sie ihre Rechercheergebnisse über die Projektpartner und das Haus der FrauenGeschichte auf selbst gestalteten Plakaten festgehalten.
Mit Geschichtslehrer Bertrand Belvalette haben sie sich in das Thema Zweiter Weltkrieg, Besatzung und Widerstand eingearbeitet und parallel die dabei entstandenen Mindmaps mit der Sprachassistentin ins Deutsche übersetzt. Beim Treffen stellten die Schüler:innen nun diese Ergebnisse dem deutschen Team vor.
Wie kann man weiblichen Widerstand gut präsentieren?
Gemeinsam analysierten beide Teams dann Filmausschnitte, um verschiedene Aspekte des weiblichen Widerstands festzuhalten und zu überlegen, welche Präsentation gewählt wurde, um diese darzustellen. Hier wurde schon deutlich, welche unterschiedlichen Formen der Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus hatte.
Um das Thema auf lokale Ebene zu holen, stellte Julia Maaßen das Leben von Madeleine Micheli und verschiedene Objekte vor, die dieser Widerstandskämpferin gehört haben. Daraufhin experimentierten die Schüler:innen mit einigen Objekten, um zu überlegen, ob diese etwas über eine Widerständlerin aussagen und wie diese in einer Ausstellung präsentiert werden könnten.
Auf drei Exkursionen konnte das HdFG-Team noch tiefer in den Alltag französischer Schüler:innen eintauchen: Sie hatten die Möglichkeit, einem Schüler:innentreffen mit der Auschwitz-Überlebenden Ginette Kolinka beizuwohnen, mit einem deutsch-französischen Schüler:innenaustausch drei Gedenkstätten des Ersten Weltkriegs in der Nähe von Albert zu besichtigen und das Archiv des Departements zu besuchen, das die Schüler:innen des Projekts später im Schuljahr entdecken und für ihre Recherchen nutzen sollen.
Die Suche nach spannenden Objekten für die Ausstellung beginnt…
Nach drei Tagen gemeinsamer Arbeit trennten sich die beiden Teams hochmotiviert für die weitere Zusammenarbeit, einem Verständnis für die Unterschiede des Widerstands in Deutschland und Frankreich und der Aufgabe, nun mit eigenen Forschungen über Widerstandskämpferinnen und der Suche nach spannenden Objekten zu beginnen.